Viele Eltern fragen sich, ab wann es Sinn macht, ein Jugendkonto für ihr Kind zu eröffnen bzw. was man hierbei zu beachten hat.

Sämtliche Banken werben mit kostenlosen Jugendkonten für 10- bis 18-Jährige, wobei die Eröffnung immer mit attraktiven „Goodies“ verbunden ist.

Das Gesetz sieht vor, dass Minderjährige ab dem 14. Lebensjahr zwar noch beschränkt geschäftsfähig sind, jedoch über ihr Einkommen aus eigenem Erwerb, z. B. als Lehrling, und über Sachen, die ihnen zur freien Verfügung überlassen werden, wie z. B. Taschengeld, bestimmen dürfen. Demnach können sie auch im eigenen Namen ein Jugendkonto eröffnen.

Für die Ausstellung einer Debitkarte ist jedoch die Zustimmung des Erziehungsberechtigten nötig. Das Jugendkonto kann nicht überzogen werden, sodass auch keine Gefahr besteht, dass Minderjährige Schulden aufbauen.

Vor dem 14. Geburtstag ist die Kontoeröffnung nur mit einem gesetzlichen Vertreter möglich. Diese Person ist auch verfügungsberechtigt und kann Limits für Geldbehebungen festlegen.

Was spricht für ein eigenes Konto? Erziehungsberechtigte können nicht früh genug beginnen, Kinder für den Umgang mit Geld zu sensibilisieren. Dadurch, dass bei Jugendkonten kein Überziehungsrahmen besteht, geht man auch kein Risiko ein. Ob Kinder bereits ab zehn Jahren die nötige Reife für ein eigenes Konto besitzen, ist einzelfallbezogen und bleibt den Erziehungsberechtigten überlassen.

Mag. Birgit Harold
Rechtsanwältin in Korneuburg
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