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Die deutsche Silicon Valley Bank wird möglicherweise verkauft | FinanceFWD


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Exklusiv: Nach dem Crash der Silicon Valley Bank wurden die US-Firma und ihre britische Tochter jeweils verkauft. Jetzt soll auch die deutsche Zweigstelle veräußert werden, wie Finance Forward erfuhr.

Der Schock sitzt noch tief. Mitte März hatte die Pleite der Silicon Valley Bank eine Bankenkrise verursacht. Überall auf der Welt sorgten sich die Gründerinnen und Gründer um ihre Millionen, die auf den Konten der US-Bank lagen. Viele deutsche Startups hatten ihr Geld bei dem britischen Ableger geparkt. Über ein Wochenende richtete sich die ganze Wagniskapital-Elite an die Regierung und forderte in einem offenen Brief die Rettung der Bank. Tatsächlich griff die Regierung ein – und sprach großzügige Garantien aus. Die First Citizens Bank kaufte das US-Unternehmen und die internationale Großbank HSBC übernahm die unabhängige britische Tochter. Doch eine Frage blieb offen: Was wird eigentlich aus der deutschen Dependance?

Seit 2017 war die amerikanische Bank auch mit großen Ambitionen in Deutschland gestartet und wollte den Markt für sogenanntes Venture Debt aufrollen. Zu den Kundinnen und Kunden zählen laut der Website etwa der Kochboxen-Lieferdienst Hellofresh und das Flugtaxi-Unternehmen Lilium. Laut offiziellen Angaben hatte die Silicon Valley Bank rund 3.600 Kunden in Europa und davon zehn Prozent in Deutschland. Das Wachstum lief zuerst schleppend, wie Finance Forward berichtete. Zuletzt soll es angezogen haben, heißt es aus dem Markt.

Nach der Rettung hatte die Finanzaufsicht Bafin erst einmal das Geschäft geschlossen und wenige Tage später wieder in einer neuen Gesellschaft unter dem Namen SVB Deutschland geöffnet. Doch seitdem war offenbar unklar, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. Offiziell gehört die Firma zu der US-Muttergesellschaft und nicht zum britischen Geschäft. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.

Naheliegender Kandidat: HSBC

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Die First Citizens Bank, die das US-Geschäft mit Vermögenswerten über 72 Milliarden Dollar übernommen hat, soll demnach kein Interesse an dem Deutschland-Geschäft gehabt haben, lautet die Information aus dem Firmenumfeld. Stattdessen soll es nun einen Verkaufsprozess geben, in dem das verbleibende Team nach einem Käufer für das Geschäft sucht. Das berichten mehrere Insider. Die amerikanische Aufsichtsbehörde FDIC habe dafür grünes Licht gegeben, heißt es weiter. Der deutsche Ableger äußert sich auf Anfrage nicht zu den Informationen.

Als möglicher Käufer wird als Branchenkennern auch die HSBC gehandelt, ein naheliegender Kandidat. Die internationale Großbank führt das Geschäft in Großbritannien weiter und spricht in dieser Funktion mit neuen Startups bereits über potentielle Deals, wie ein Gründer berichtet.

Einer der größten Konkurrenten in Europa ist Kreos Capital, das am Donnerstag von Blackrock übernommen wurde, wie die Financial Times berichtet. Seit seiner Gründung 1998 hat Kreos mehr als 5,2 Milliarden an Startups vergeben, darunter auch an Delivery Hero.

Unklar ist, wie groß das Portfolio der Silicon Valley Bank ist und was in das Deutschland-Geschäft zählt. Abgesehen von den Venture-Krediten gibt es in Deutschland auch Kooperationen für Kreditlinien von Finanzierungs-Startups. Die britische und deutschen Töchter teilten sich das Geschäft allerdings auf. Die Bilanzsumme ist mit 789,2 Millionen Euro relativ klein, wie die Finanzaufsicht Bafin mitteilte.

Das Team ist teilweise in Frankfurt noch an Bord, wie sich in dem Karrierenetzwerk Linkedin zeigt. Auch Landeschef Dagmar Bottenbruch ist noch dabei. Kurz nach dem Crash schrieb sie noch: „Wie viele andere habe ich die Beiträge über die SVB verfolgt. Ich weiß eigentlich nicht, ob ich noch für diese Bank arbeite, aber bis Freitag war ich designierte Co-Chefin für Deutschland“. Doch bislang sieht es danach aus, als wäre sie weiterhin an Bord. In der kommenden Woche ist sie als Speakerin bei einem Event in Berlin unter dem Titel „Managing Director Germany“ angekündigt.

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Author: Kristi Payne

Last Updated: 1702517041

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